Mit 50-minütiger Verspätung konnte das Fußball-Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt erst angepfiffen werden.
Vor dem Anpfiff der Partie verhängte ein Banner der Fans von Eintracht Frankfurt ein Flucht- und Sicherheitstor im Gästeblock. Der Stadionsprecher kündigte an, dass Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie nicht anpfeifen werde, ehe dieses abgehängt wurde. 50 Minuten brauchte es, dann ging es los.
Es war nicht der erste derart geartete Fall in Bochum. Daher merkte Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig nach dem Spiel bei "Dazn" an: "Wir haben leider Erfahrung damit, wir haben nicht damit gerechnet, dass es nochmal so passiert. Wir haben kommuniziert, wie die Spielregeln sind. Gewisse Dinge gehen hier nicht. Baulich ist in diese Richtung leider nichts machbar derzeit. Wir können nur auf die Kompromissbereitschaft der Gästefans hoffen. Der Dialog wurde auch vorher gesucht."
Wobei auch Kaenzig weiß, dass es nicht immer leicht ist, mit den Fankurven in Kontakt zu kommen, vor allem, wenn einmal alles hängt. Kaenzig erklärte: "Es gibt ungeschriebene Regeln in der Fanszene, da kann man das Banner auch nicht einfach runterreißen. In dem Moment, wo das Banner aufgehängt wird, ist es vorbei."
Am Ende ging es trotzdem los, auch wenn einige Frankfurter Anhänger das Stadion verließen, der Support nicht so war wie sonst. Unter den Verantwortlichen, die eine Lösung finden sollte, stimmte die Chemie aber. Kaenzig betonte: "Die Kommunikation war zwischen allen Beteiligten sehr gut."
Und nach den 90 Minuten äußerte sich Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke zu den Vorkommnissen: "Wir waren vorbereitet, wir wussten, was hier los ist. Die Umstände waren bekannt. Wir müssen jetzt darüber reden. Wir müssen uns beim VfL dafür entschuldigen, dass das Spiel mit so einer unnötigen Verspätung angepfiffen wurde. Die Regeln waren klar, wir versuchen, uns der Lage differenziert zu nähern. Wir müssen schauen, wie wir in eventuell vergleichbaren Situationen in Zukunft schnellere Lösungen finden."